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Die Weltpresse über das Spiel Deutschland vs. Australien - Fritten, Fussball & Bier
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Fritten, Fussball & Bier / int. Meisterschaften  / Die Weltpresse über das Spiel Deutschland vs. Australien

Die Weltpresse über das Spiel Deutschland vs. Australien

Das Auftaktspiel unserer Nationalmannschaft gestern abend gegen Australien war eine Demonstration. Bisher gab es überhaupt noch kein besseres WM-Spiel in Südafrika und dieser Auftritt unserer Jungs hat auf der ganzen Welt einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Normalerweise lese ich ja solche Presseübersichten nicht, aber mich hat das Spiel so begeistert und daher wollte ich es diesesmal doch wissen. Was denkt das Ausland über uns? Haben die jetzt Angst oder sprechen sie nur von Glück? Ich habe mal genauer hingeschaut und einige Pressestimmen und Zeitungsberichte zusammengefaßt:

Fangen wir mal hier bei uns in der Heimat an. Was denkt die deutsche Presse über den 4:0-Sieg über Australien:

Express: Mehr! Wir wollen mehr davon! 4:0! Jogis Löwen fegen Australien vom Feld.

Berliner Kurier: 4:0! Jogis Löwen zaubern! Poldi explodiert, Özil hext, Klose, Müller, Cacau treffen. Wu, Wu, Wunderbar. Jogis Löwen haben einen Raketenstart in die WM hingelegt und die Aussies mal ganz locker mit 4:0 verspeist. Jetzt haben wir Appetit auf mehr.

Berliner Tagesspiegel: Sommermärchen im afrikanischen Winter – auch Klose trifft. Ein souveränes 4:0 der deutschen Nationalelf im WM-Auftaktspiel gegen Australien. Podolski und Klose treffen als Reminiszenz an die WM 2006. Müller und Cacau legen nach.

Bild: Das wird unsere WM! Wir tröten alle weg! Aus dem Weg, trööööt, trööööt, jetzt kommen wir! Mit vier Toren haben wir Australien weggetrötet. Und ganz Deutschland hat plötzlich dieses Gefühl: Das wird unsere WM! Warum sollen wir nicht sogar den Titel holen?

Sehr interessant, unsere Jungs sind explodiert, haben den Gegner souverän weggehauen und allen gezeigt, dass sie den Titel wollen. Ist das wirklich die gleiche Presse, die vor der WM noch Jogi Löw ersetzen wollte und bessere Nationalspieler gefordert hat?

Ob unsere Gegner aus Australien genauso begeistert sind vom Spiel unserer Nationalmannschaft wage ich ja zu bezweifeln. Oder habe ich vielleicht unrecht und sie ergeben sich in ihrer Niederlage? Schaun wir doch mal nach…

Sydney Morning Herald: Komplette, vollkommene Katastrophe für Verbeek und die Socceroos. Ein deutsches Team auf dem Weg nach oben demütigte zum Teil ein australisches Team auf dem Weg nach unten. Zu viel Tempo, zu viel Bewegung, zu groß, zu stark, zu fähig, zu verdammt gut!

The Age: Die Deutschen haben eine Fußball-Lektion erteilt und hatten genug Chancen, doppelt so hoch zu gewinnen. So groß war ihre Ãœberlegenheit. Die Socceroos sahen nie so aus, als könnten sie ein deutsches Team gefährden, das mit Tempo, Kraft und Präzision spielte und sein Versprechen erfüllte, Australien komplett zu zerpflücken.

Danke, ja wir sind gut. Sogar unser Gegner sagt das. Was will man mehr…

Nun ja kommen wir zu unserem Lieblingsintimfeinden, den Engländern. Sie haben ja sowieso immer die beste blumige Fussballsprache im Angebot…

Daily Mail: Pass auf, England! Deutschland wartet! Es war erbarmungslos, überraschend extravagant und absolut mühelos. Die Deutschen wurden der Arroganz beschuldigt, als der neue Kapitän Philipp Lahm erklärte, man wolle den Gegner mit den spielerischen Fähigkeiten beherrschen. Es stellte sich als alles andere als Arroganz heraus.

News of the world: Beeindruckende Deutsche zermahlen die Socceroos. Deutschland schickte mit der unbarmherzigen Demontage Australiens eine Warnung an den Rest der Welt.

The Sun: Deutschland brachte Licht in die Weltmeisterschaft, als es in der letzten Nacht eine wahrhafte Fußball-Lehrstunde erteilte. Und es vervollständigte ein Wochenende voller Elend für alle englischen Fans. Können wir das Turnier noch einmal beginnen, Mr. Blatter?

The Times: Joachim Löws Team verdrischt Australien und setzt zum Höhenflug an. Deutschland nahm Australien auseinander, spielte um sie herum und lies sie schließlich gedemütigt zurück. Dies war eine Mannschaft mit demselben Hauch von Ballerinas wie von Bulldozern.

Daily Mirror: Diese Vuvuzelas sind nur ein Zehntel so nervig wie der Gedanke, dass Deutschland wieder ins Finale kommen wird.

Danke England, ich liebe dich auch! Solange ihr weiterhin eure Traditionen wie euer Torhüterproblem und eure Angst vor dem Elfmeterschießen behaltet, dürft ihr über uns meckern so laut wie ihr wollt. Jawoll, wir sind laut wie Vuvuzelas und machen euer Elend perfekt. Aber das Turnier noch mal neu beginnen? Vergesst es…

Schauen wir mal wieder zurück auf den europäischen Kontinent und gehen direkt mal nach Spanien. Dort beherrschen ja die zwei Zeitungen Marca und die AS den Sportpressemarkt und diese sprechen genauso wie die Engländer gerne in einer sehr blumigen Sprache. Obwohl, wenn ich das hier so lese, dann sind die Engländer nichts dagegen…

Marca: Dieses neue Deutschland ist ein Skandal! Deutschland blendete bei seinem Coming-Out in Südafrika. Das ist eine andere deutsche Mannschaft, die den Ball will und ihn mit Sorgfalt behandelt. Sie spielen Fußball mit Violinen.

(oder anders übersetzt: Marca: Das neue Deutschland ist der Wahnsinn. Diese Mannschaft ist anders, sie will den Ball und streichelt ihn. Sie spielt Fußball mit Eleganz)

As: Frisches Blut, alte Tugenden! Mit Özil als Taktgeber offenbarte Deutschland eine Erneuerung, die attraktiver und so wettbewerbsfähig wie immer macht. Mit Jugend und einer Vision ist Löws Team eine neue Art von Raubtier, befeuert durch ein legendäres Trikot und dem Emblem von fanatischer Wettbewerbsfähigkeit.

AS: Deutschland macht Angst. Das war eine deutsche Kandidatur auf den WM-Sieg.

Sport: Deutschland zeigt sich so überwältigend wie immer, aber mit einem Fußball, der seit vielen Jahren nicht mehr zu sehen war.

Danke Spanien, wenigstens beleidigt ihr uns nicht. Und unser Fussballspiel mit Violinen und Raubtieren zu vergleichen, das hat was. Sehr schön, das zeigt, dass ihr Respekt vor uns habt.

Die Franzosen sind in ihrer Berichterstattung schon wieder von einer sehr nüchternen Seite geprägt. Begeistert sind sie aber trotzdem von Jogi Löw und unserer Nationalmannschaft. Wenn man sich allerdings die Équipe Tricolore ansieht, dann wundert mich das jetzt nicht…

L’Equipe: Tore, Leistung und Sieg! Deutschland hat es geschafft, Freude und Profit ebenso wie Fair Play und Effizienz zu verbinden. Und das ganz zur Freude von Trainer Joachim Löw – und lasst uns das klar sagen – auch der Fußball-Liebhaber, die von den bisherigen Spielen der WM frustriert waren.

Le Figaro: Deutschland hat wie üblich einen Auftritt ohne Patzer hingelegt.

Le Parisien: Deutschland war erfolgreich, als es die Auswahl von Australien mit 4:0 zerquetschte. Deutschland war das erste Team, dass bei der WM mehr als zwei Tore schoss. Dabei bot es überlegene Routine an.

Le Monde: Deutschland brennt gegen Australien. Nach einem enttäuschenden Start der WM warteten die Fans ungeduldig auf das junge deutsche Team. Man ist es seit 2006 gewohnt, dass es das Turnier mit einem Knall beginnt.

Und noch jemand hat liebe Worte für uns gefunden. Unsere lieben, lieben Italiener, ja sie lieben unsere Multikulti Nationalmannschaft und wundern sich wo unsere Babys herkommen. Solide, pragmatisch, charismatisch und raffiniert. Danke, genauso seh ich unsere Nationalmannschaft auch…

Gazzetta dello Sport: Löws Kinder pfeifen auf die alten Australier, wie Teenager, die sich über Erwachsene lustig machen, die die modernsten Technologien nicht kennen. Der erste Erfolg der Deutschen ist jedoch auch das Resultat von Qualität und Taktik, die man nicht mit Reife, sondern mit hartem Training erlernt.

La Stampa: Ein multi-ethnischer Panzer mit vortrefflichen Füßen.

Tuttosport: Das multikulturelle Deutschland beeindruckt. Jugend und Technik besiegen die australischen Opas. Das ist natürlich erst der erste Schritt, doch die anderen Teams sind gewarnt: Deutschland ist gefährlich.

Corriere dello Sport: Das Baby-Deutschland ist beeindruckend und macht Angst. Gestern hat die Mannschaft Australien mit einer fast übertriebenen Leichtigkeit überrollt. Löw hat eine außerordentliche Mannschaft mit einer großartigen Zukunft aufgebaut. Dieses Deutschland hat wirklich nichts mit den bisherigen Mannschaften zu tun. Die technische Qualität ist sehr hoch.

Repubblica: Deutschland ist eine Tormaschine. Solide, pragmatisch, charismatisch und oft sogar raffiniert: Die Australier sind in diesen vier Jahren sehr gealtert. Sie erinnern keineswegs an die Mannschaft, die Italien vor vier Jahren beim Achtelfinale unter Druck gesetzt hatten. Vier Tore sind ein phantastischer Start, der die Deutschen vom Stereotyp eines Fußballs mit viel Muskeln und keiner Phantasie befreit.

Corriere della Sera: Das neue Deutschland: Phantasie an der Macht. Löws Mannschaft erteilt Australien eine Lehre von schönem Fußball. Mesut Özil hat der Welt erklärt, warum er bald zu den fünf absolut besten Spielern zählen wird. Das junge und multiethnische Deutschland hat phantastisch gespielt und den besten Fußball seit Beginn der WM gezeigt.

Fantastisch, alle lieben uns. Alle haben Angst vor uns und überhaupt, wer kann uns den Weltmeistertitel noch nehmen? Niemand, daher beenden wir doch am Besten gleich die WM, nehmen den Pokal mit und gut ist es. Bei dem grausigen Niveau, was die anderen Nationalmannschaften bisher abgeliefert haben, wäre es vielleicht das beste. Nun gut, vielleicht schauen wir lieber erst noch mal, was die anderen, kleineren Länder über uns schreiben. Vielleicht sehen die es ja wenigstens anders und haben ein paar kritische Worte für uns über.

De Telegraaf (Niederlande): Traumstart für Deutschland, Australien bezieht Prügel. Australien hatte keine Antwort auf den deutschen Angriff, der wie ein weißer Tornado über den Rasen fegte.

The Star (Südafrika): Deutscher Blitzkrieg versenkt Australien. Das war ohne Zweifel einer der sportlichen Höhepunkte, die Durban je gesehen hat. Mit diesem Sieg hat Deutschland eine klare Botschaft gesendet.

The Citizen (Südafrika): Von Deutschland hat wie schon vor der WM 2006 niemand etwas erwartet, diesmal auch, weil ihnen Michael Ballack gefehlt hat. Aber Ballack hat an diesem Abend keiner vermisst.

Blic (Serbien): Panzer erniedrigen Australien

Aftonbladet (Schweden): Die jüngste WM-Elf hat noch längst nicht alles gezeigt. Aber mehr als alle anderen.

Ekstra Bladet (Dänemark): Was soll das nur werden, wenn es jetzt auch noch Spaß macht, den Germanen zuzuschauen?

Folha (Brasilien): Mit überzeugendem Fußball und einem Tor von Cacau überrollt Deutschland Australien.

Lance (Brasilien): Deutschland siegt, überzeugt und bewies, dass es zu den Titelkandidaten gehört. Haltet ein Auge auf die Deutschen.

Clarin (Argentinien): Deutschland kommt immer im Stillen zur WM und sorgt dann für mächtig Lärm. Das musste Australien am eigenen Leib erfahren.

La Nacion (Argentinien) : Deutschland hat sich das Hemd eines Titelanwärters angezogen und Australien vom Platz geprügelt.

Ovacion (Uruguay): Deutschland gab der WM Fußball und Tore. Das war das Beste, was wir bislang im Turnier gesehen haben.

Die Ganze Welt liebt uns. Langsam wird mir das unheimlich…

Quelle: Fussball.de, Spox.com, TZ-Online, Bild.de, alle Pressezitate von den jeweiligen Zeitungen

Toby

Servus, ich bin der Frittenmeister. Den Blog habe ich 2006 nach der WM in Deutschland gegründet, einfach weil ich meiner Leidenschaft, dem Fussball, mehr Zeit widmen wollte. Und was ist da besser dazu geeignet als ein Blog, wo man immer viel Hintergründe recherchieren muss. Passt perfekt oder? Verein: SV Wacker Burghausen

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